Der Ulmer Stadtrat, Landtagsabgeordnete und stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Martin Rivoir, einer der härtesten Betonköpfe der SPD in Sachen Stuttgart 21 (neuerdings auch als erbitterter Gegner des BUND und des VCD hervorgetreten), verdeutlicht hier mit einfachen Worten, wie seine Partei den Volksentscheid begreift: es gehe nicht etwa um die Frage K21 oder S21 - das Volk könne nur entscheiden, ob das Land 800 (930) Mio. oder 1,5 Mrd. für S21 zahlen soll. Verwirklicht werde das Projekt sowieso, denn "die Bahn hat Baurecht".

Genau dieses Baurecht, das sich auf Lug und Trug der Grube-/Kefer-Bahn und auf unglaubliche Naivität, Pflichtverletzung und Untreue der Volksvertreter gründet, muß angegriffen werden!
Das Ulmer Publikum, wie schon immer egoistisch versessen darauf, dass die Stuttgarter Innenstadt zugunsten ihres Interesses, einmal im Jahr ein paar Minuten schneller nach Mallorca kommen zu können, zerstört wird, spendete bedingungslosen Beifall.
City-Bahnhofs-Pavillon Ulm, 22.07.2011, eine Veranstaltung, bei der auch die frühere baden-württembergische Umwelt- und Verkehrsministerin Tanja Gönner (CDU) als "Werberin" auftrat.

Nachtrag:
Bei der am 27.11.2011 tatsächlich durchgeführten Volksabstimmung entschied sich eine Mehrheit von fast drei Fünfteln der baden-württembergischen Bevölkerung gegen einen Ausstieg des Landes aus den Finanzierungsverträgen. Der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann nahm dieses Ergebnis von diesem Tag an als endgültige demokratische Legitimation des Projekts S21 und kündigte an, seine Regierung werde sich auf dessen "kritische Begleitung" zurückziehen. Den Kritikern, die ihn ins Amt gewählt hatten, hielt er von da an entgegen, "der Käse" sei "gegessen" und es gebe "Kein Zurück" mehr.